Vorstellung Projekt „Infotafeln in Keilberg“
Erster Bürgermeister und Vereinsmitglied Christoph Ruppert trug Ende 2020 dem Verein die Idee an, die inzwischen doch vielen abgerissenen Häuser an der Hauptstraße auf einer Infotafel zu dokumentieren. Rasch bildete sich aus dem laufenden Projekt „Häuserbuch“ heraus ein kleines Team mit Reinhold Brehm, Stefan Hock und Dieter Staab. Durch die Fülle der Daten kam man rasch zum Entschluss, 4 Infotafeln an 3 Standorten entlang der Hauptstraße zu errichten. Schnell war man sich auch einig, nicht nur die Häuser zu dokumentieren, sondern an jedem Standort auch einen Aspekt der Ortsgeschichte zu beleuchten.
Parallel zu den Vorarbeiten bewarb sich der Geschichts- und Kunstverein mit dem Projekt um eine Förderung aus dem Regionalbudget 2021 der Kommunalen Allianz WEstSPEssart. Mit der erfolgreichen Aufnahme in die Förderung wurde das Team aber auch unter Zeitdruck gesetzt, denn das Projekt musste bis 20. 9. 2021 abgeschlossen sein.
Langwierige Recherchearbeiten mit Befragungen, Suche im eigenen Vereinsfundus, dem Gemeindearchiv und nicht zuletzt im Staatsarchiv Würzburg wurden engagiert angegangen. Pünktlich bis zum Herbst 2021 waren alle Daten zusammen, die Druckdaten konnten erstellt und die Infotafeln gefertigt werden. Am 16. 9. 2021 wurden die 4 Infotafeln an den vorgesehenen Standorten mit Unterstützung des gemeindlichen Bauhofes aufgestellt.
Am Freitag, dem 22. Oktober 2021, fand die öffentliche Vorstellung des Projektes „Infotafeln in Keilberg“ statt. Dazu lud der Geschichts- und Kunstverein zu einer Begehung der Standorte mit Hintergrundinformationen und Erklärungen ein. Treffpunkt war der 1. Standort an der Grünanlage Hauptstraße/Einmündung Ringstraße. Neben den zahlreichen Interessenten konnten auch Bürgermeister Christoph Ruppert, Kreisheimatpfleger Michael Rosner sowie Tina Germer von der Kommunalen Allianz Westspessart begrüßt werden.
Am ersten Standort mit dem Titel „Vom Heppenhof zur Siedlung“ wies Dieter Staab auf die Bedeutung der nach dem zweiten Weltkrieg errichteten Siedlung hin, die auch vielen Heimatvertriebenen Wohnraum bot. Reinhold Brehm ging auf die Geschichte des sehr alten Gasthauses „Zum Kump“ und den Bau der neuen Schule ein.
Anschließend ging es zum 2. Standort an der Grünanlage Einmündung Ignaz-Klug-Straße. Hier stehen 2 Tafeln mit den Titeln „Historische Häuser im Rückblick“ sowie „Vom Brunnen zur Wasserleitung“. Stefan Hock erinnerte an die abgerissenen Häuser in diesem Bereich. Reinhold Brehm berichtete über die ehemaligen Brunnen und die Mühsal der Wasserversorgung bis 1950. Anschließend erläuterte Dieter Staab den anstrengenden Aufbau der modernen Wasserversorgung.
Die 25-köpfige Gruppe begab sich dann zum letzten Standort an der „Theresienwiese“, wo sich die Infotafel mit dem Titel „Von Mittelbessenbach zum Gewerbegebiet“ befindet. Dieter Staab informierte über die Anfänge der Ansiedlung. Am Zusammenfluss von Michelbach und Bessenbach existierte das im 30-jährigen Krieg (1618-1648) verwüstete Dorf Mittelbessenbach. Die wenigen überlebenden Bewohner erbauten sich ihre neuen Häuser danach entlang der Hauptstraße und nahe am Kirchenhügel St. Jörgen. Sie nannten die neue kleine Siedlung erstmals „Kayllenberg“. Stefan Hock erinnerte an die verschwundenen Häuser in diesem Bereich, bevor Reinhold Brehm das „Gewerbeviertel“ erläuterte mit einer vormals stattlichen Anzahl von Gewerbe- und Handwerksbetrieben in diesem Umkreis.
Anschließend bedankte sich Reinhold Brehm bei Bürgermeister Christoph Ruppert für die Idee, bei seinen Mitarbeitern im Rathaus für die Hilfe bei den Recherchen sowie die Nutzung der Uraufnahme-Kartenblätter und den Mitarbeitern des Bauhofes für die Unterstützung beim Aufstellen der Infotafeln. Ein großes Dankeschön ging ebenfalls an die Kommunale Allianz Westspessart, vertreten durch Tina Germer, für die Förderung im Rahmen des Regionalbudgets, an die Vereinsmitglieder Georg Lotz für die Abwicklung des WESPE-Förderantrags und Hermann Fuchs für Übersetzungen alter Dokumente. Speziellen Dank sprach Reinhold Brehm aus an Herrn Bräunig vom Zweckverband Wasserversorgung der Aschafftalgemeinden für die Infos + Fotos zur Trinkwasserversorgung sowie allen Mitbürgern für ihre Auskünfte und bereitgestellten Bilder.
Abschließend bedankte sich Reinhold Brehm besonders bei seinen beiden Teamkollegen Stefan Hock und Dieter Staab für die gute Zusammenarbeit trotz Corona-Hindernissen und überreichte beiden ein Präsent. Der neue Vorsitzende des Geschichts- und Kunstvereins Willi Diener bedankte sich anschließend bei Reinhold Brehm für sein Engagement und überreichte ebenfalls ein Präsent.
Danach stellte der AMSC Keilberg sein ebenfalls von der WESPE gefördertes Projekt „Kirchenmodell St. Jörgen“ vor.
In seiner Ansprache bedankte sich Bürgermeister Christoph Ruppert beim Geschichts- und Kunstverein Bessenbach sowie beim AMSC Keilberg für die geleistete Arbeit für die Dorfgemeinschaft und lobte das Engagement der beteiligten Personen.
Die Veranstaltung fand mit einem kleinen Umtrunk einen würdigen Abschluss.