Rückblick: Bäckers-Hof
Geschichts- und Kunstverein Bessenbach auf dem „Bäckershof“.
Am Montag, 17. Februar gab uns Familie Schmitt aus Straßbessenbach die Möglichkeit, ihr Anwesen „Bäckerschhof“ mit historischen Gebäuden in der Würzburger Straße zu besichtigen.
Über zwanzig Interessierte, die in zwei Gruppen eingeteilt wurden, waren der Einladung gefolgt. Treffpunkt war gleich neben dem Wohnhaus am ehemaligen Misthaufen, der früher ein Aushängeschild eines jeden Bauernhofes war. Je größer und geradliniger dieser war, umso höher das Ansehen. Die Besitzer, Wolfgang und Monika Schmitt sowie der Bruder Hubert Schmitt begrüßten die anwesenden Gäste und berichteten zunächst über die lange Familiengeschichte, die bis ins Jahr 1614 zurückverfolgt werden kann. Die Führung startete anschließend im Hofraum. Als erstes wurde der „Abort“, das heute noch funktionsfähige Plumpsklo, begutachtet. Direkt daran schließt sich der ehemalige Schweinestall an, der nach dem 1. Weltkrieg errichtet wurde und mittlerweile auch als Pferdestall dient. Durch die „Scheuer“, wo jetzt im Winter die Shropshire Schafe untergebracht sind und zum Ende des 2. Weltkrieges eine Kanone zur Verteidigung des Dorfes kurze Zeit stationiert war, besichtigten wir den Apfelweinkeller. Weiter ging es durch die frühere Holzhalle, in der noch Überbleibsel der früher mit Ochsenkraft angetriebenen Futtermaschine installiert sind. Heute befinden sich dort einige Pferdestallungen. Über eine Holzstiege gelangten wir hoch auf den Kornspeicher. Hier fiel eine alte behauene Sandsteinsäule ins Auge. Wolfgang Schmitt berichtete hierzu, dass diese wahrscheinlich vom Kapuzinerkloster aus Aschaffenburg stammte, nachdem dieses durch Bombenangriffe im 2.Weltkrieg zerstört worden war. Am Laubschuppen vorbei kamen wir zum Brunnen. Die Besitzer hatten auch dazu einige Geschichten zu erzählen. Unter anderem nutzte der gegenüberliegende Apotheker das Wasser für seine selbst gemachte Medizin. Vom alten Pferde- und Kuhstall ging es hoch zur Besichtigung des Heubodens, der Schmiede und zum alten Backofen, in dem bis Mitte der 90iger Jahre noch Brot gebacken wurde. Auch die „gute Stube“ des Wohnhauses wurde besichtigt. Zum Schluss schauten wir uns den Kartoffelkeller an. Anschließend ging es dann in die urige Reiterstube, in dem ein kleiner Umtrunk mit Vesper auf uns wartete. Der erste Vorstand Reinhold Brehm bedankte sich mit einem kleinen Geschenk ganz herzlich bei Familie Schmitt für die hervorragende Führung und Bewirtung. Es war ein kurzweiliger, sehr informativer Besuch mit Geschichten aus der Vergangenheit bis zur Gegenwart des Hofes. Schön war`s! Fam. Schmitt