Rückblick Vortrag: Raunächte im Spessart
Die Raunächte sind die zwölf besonderen Nächte in der Zeit vom 24. Dezember bis zum 5. Januar. Sagen und Legenden erzählen von besonderen Vorkommnissen in dieser Zeit. Auch aus dem Spessart gibt es hierzu einiges zu berichten, z. B. das Verwenden von verschiedenen einheimischen Kräutern beim Räuchern oder das Verhalten der Menschen in den Raunächten.
All das konnten die über 60 anwesenden Zuhörer am Freitag, 13. Dezember im vollbesetzten hinteren Teil unseres Vereinsheimes „Zum weißen Roß“ in Straßbessenbach von Heidrun Gärtner aus Weibersbrunn erfahren sowie das Räuchern in der Praxis mit allen Sinnen erleben. Eingeladen hatte der Geschichts- und Kunstverein Bessenbach. Die anerkannte Kräuterführerin ließ verschiedene Harze wie z. B. Myrrhe, Weihrauch, Fichten- und Kieferharz herumreichen und auch diverse Kräuter wie Salbei, Aland (Knochenkraut) und Lavendel in Verbindung mit Rosen- oder auch Holunderblüten durften die Anwesenden erschnuppern. Dazu erläuterte Frau Gärtner ihre entsprechenden Wirkungen, vor allem in den dunklen und damals sehr stürmischen Raunächten.
An diesen Tagen wurde nicht gewaschen, im Haushalt erfolgte nur das Nötigste und die Frauen konnten sich etwas von der schweren Arbeit und auch „von den Männern“ erholen. An Neujahr gab es vom „Peddä“ oder der „Geda“ ein Geschenk für das Patenkind.
So erinnerte Frau Gärtner immer wieder an so manche in Vergessenheit geratene Tradition in diesen Raunächten und der kurzweilige Abend verging wie im Fluge. Am Ende ihres Vortrages verteilte sie an alle verschiedene Kräutertütchen und der 1. Vorsitzende Reinhold Brehm bedankte sich bei der Referentin für einen vergnüglichen und interessanten Abend beim Roßwirt. Schön war`s!