Am Sonntag, 1. September bereiste der Geschichts- und Kunstverein Bessenbach das mittelalterliche Weinstädtchen Iphofen. Am Vormittag stand der Besuch des Knauf-Museums an. Wer gedacht hatte, dass dort die Entwicklung des Gipswerkes bzw. einige Gipsprodukte vorgestellt würden, der wurde positiv überrascht, wenn nicht sogar in Staunen versetzt. Mehr als 200 Repliken aus Gips zeigen dem Besucher in großartiger Präsentation die Glanzlichter der großen Museen – wie z. B. aus dem Ägyptischen Museum Berlin die Grenzstele des Sesostris, aus dem Louvre die Stele des Hammurabi oder aus London den Rosette-Stein, der zur Entzifferung der Hieroglyphen beitrug. Mit großem Sachwissen erläuterte Museumsführerin Frau Oette die meisterlichen Abgüsse und Abformungen des Knauf-Museums aus vier Erdteilen und machte Kunst zu einem ästhetischen Erlebnis.
Im nahen Gasthof „Zur Krone“ nahmen die 19 Teilnehmer ihr Mittagessen ein.
Pünktlich um 14 Uhr begrüßte uns Herr Halbleib zu einer gut eineinhalbstündigen Stadtführung am historischen Rathaus: „Iphöfer Gutshöfe – ein Streifzug durch mehrere 100 Jahre Geschichte Iphofens“. Da wurde die Vergangenheit Iphofens wieder lebendig. Ob ehemalige Gutshöfe oder andere Sehenswürdigkeiten, jede Station hatte eine interessante Geschichte.
Iphofen birgt viele sehenswerte Baudenkmäler. Das historische Stadtbild Iphofens ist geprägt durch die komplett erhaltene Wehranlage, Tore und Türme, Fachwerkbauten und der gotischen Stadtpfarrkirche St. Veit.
Das Rödelseer Tor ist das bekannteste und älteste von den drei noch erhaltenen Stadttoren. Es gilt als Perle unter Iphofens berühmten Bauwerken. Mit seinem originellen hohlziegelbedachten Turm, dem schmucken Fachwerk und dem Torhaus wurde es zum Motiv unzähliger Maler und Fotografen und zugleich zum Wahrzeichen der Stadt.
Bemerkenswert ist das „Schlupflöchlein“ in den noch heute eingehängten Torflügeln, das geöffnet wurde, wenn ein verspäteter Ankömmling um Einlass bat.
Das Pest- oder Totentor ist seit 1596 zugemauert. Sein Name erinnert an die Zeit, als der „Schwarze Tod“ in Iphofen wütete. Durch dieses Tor wurden allnächtlich die Pesttoten auf einem Karren zu dem außerhalb der Stadt gelegenen Friedhof gebracht und dort in großen Gruben verscharrt.
Zum Abschluss der äußerst interessanten und kurzweiligen Führung lud uns Herr Halbleib zu einem Schoppen Wein in den Rathauskeller ein.
In einem Innenhof eines Cafes ließen wir den herrlichen Tag in Iphofen ausklingen und machten uns dann mit der Bahn auf die Rückreise nach Bessenbach. Schön war`s!
- Wäzzbärren-Wanderung 2019
- Heimatmuseum Gunzenbach