Führung Klosterkirche Schmerlenbach

Am Mittwoch, 19. Juni war der GKV Bessenbach in der Klosterkirche St. Agatha in Schmerlenbach zu Besuch. Im Innenraum begrüßte Friedel Kerber die 19 Teilnehmer und hielt einen ausführlichen Vortrag über die Renovierung der Kirche.

Vor allem der marode Zustand der Klosterkirche sowie der schwammige Untergrund erforderten zuallererst eine Stabilisierung des Fundaments mithilfe bis zu sechs Meter tiefer Bohrungen. Eine Spezialfirma aus Weimar stellte die alte Kirche quasi auf stabile Füße. Nach der Tiefergründung erfolgte die Querverspannung mit vielen kostspieligen Bohrungen und Ringankern. Damit wird das alte Mauerwerk „wie ein Korsett“ zusammengehalten. Erst dann konnte mit den Arbeiten im Innenraum begonnen werden, wobei auf die Wünsche der Pfarrei stets eingegangen wurde. Nach der gelungenen Renovierung erstrahlt alles viel heller und auch die Altäre, Bilder und Deckengemälde leuchten in neuem Glanz. „Maria an der Sonne“ hat einen Platz zentral im hinteren Teil unter der Empore bekommen. Der Kreuzweg wurde neu verteilt und den Innenraum der Kirche schmückt jetzt ein neuer Sandsteinboden. Die bekannteste Statue der „Schmerlenbacher Madonna“ aber steht nun ganz nah bei den Menschen, vorne rechts neben dem Ambo.

Nach dem Vortrag über die gelungene Restaurierung bestaunten wir noch einige Ausstellungsstücke in den Räumen des Schmerlenbacher Bildungshauses. Der erste Vorstand des GKV Bessenbach Reinhold Brehm dankte anschließend Herrn Kerber für die ausführliche und kurzweilige Führung. Alle Teilnehmer zeigten sich sehr beeindruckt von den rund zwei Jahren dauernden Renovierungsarbeiten.

Zum Abschluss kehrten wir in der „Klosterschänke“ ein und ließen den Abend in geselliger Runde ausklingen.

Geschichte des Klosters Schmerlenbach

Gottfried von Kugelnberg stiftete 1218 das Kloster Schmerlenbach. Nach der Genehmigung durch den Mainzer Erzbischof 1219 wurde auf Betreiben von Konrad von Kugelnberg, dem Neffen Gottfrieds, an der Stelle des heutigen Tagungszentrums und der Wallfahrtskirche ein Benediktinerinnenkloster gegründet. Im 13. und 14. Jahrhundert wuchs die Klosteranlage durch Schenkungen, Stiftungen und Erbschaften schnell heran. Mit der Säkularisierung kam das Kloster 1803 in den Besitz des Mainzer Fürstbischofs. Nach dem Tod der letzten Äbtissin wurde es 1808 aufgelöst. 1812 wurde die Pfarrei Schmerlenbach gegründet. Die Wallfahrtskirche Sankt Agatha ist seitdem geistliches Zentrum der Gemeinde und weit über die Region hinaus bekannt, auch durch die „Muttergottes von Schmerlenbach“, eine rund 30 Zentimeter große Pieta aus dem Ende des 14. Jahrhunderts. 1985 entstand auf dem Grund der Klosteranlage das Tagungszentrum der Diözese. (Quelle: Jubiläumsprogramm)



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